14.01.2020
Heute ging es auf unsere Fahrt mit dem Postboot durch die Marlborough Sounds. Wir hatten einen weiblichen und einen männlichen Skipper. Beide waren sehr gut drauf und hatten viele Geschichten entlang der Tour zu erzählen.
Von Havelock ging es nach Te Rawa der ersten Station, an der Post, aber auch Lebensmittel für das dortige Restaurant geliefert wurden. Darunter waren auch zwei Kühlboxen mit Eis. Darauf sollten wir später noch zurückkommen.
Danach ging es weiter hinaus in Richtung Ozean.
Dabei kamen wir auch an der vielleicht seltsamsten Toilette vorbei.
Auf der weiteren Fahrt kamen wir immer wieder an den zahlreichen Muschelzuchtanlagen vorbei, in denen die neuseeländische Grünschalmuschel (Perna canaliculus, the New Zealand green-lipped mussel, also known as the New Zealand mussel, the greenshell mussel, kuku, and kutai) gezüchtet wird. Sie gibt es nur in Neuseeland und sie werden auch nicht lebend exportiert, um sie vor „Raubkopien“ zu schützen. Wenn man sie also wirklich frisch essen möchte, geht das nur hier.
Pohuenui war dann der nächste Halt, um Post auszuliefern. Die dortigen Bewohnerinnen waren aber noch nicht am Steg.
Pohuenui Ladies im Anflug
Sie hatten den Postboottermin „verpennt“. Die Schiffssirene machte sie dann munter und die beiden Damen kamen in geradezu halsbrecherischer Fahrt in ihrem Golfcard zum Pier gebrettert.
Dann führte unsere Fahrt an einer Lachszuchtanlage vorbei.
Fünf Minuten später erreichten wir den Punkt unserer Fahrt, wo wir dem Pazifik am nächsten waren. Dort gab es auf den Felsen noch Reste von Bunkeranlagen, auf denen die Neuseeländer nach japanischen Kriegsschiffen und U-Booten Ausschau gehalten haben.
Wir kamen danach an der Schmalstelle vorbei, die als Festlandsverbindung dafür sorgt, das Pohuenui keine Insel ist. Ein paar Einwohner wollten die Stelle sprengen, um Insel zur werden, aber das Vorhaben wurde dann doch nicht realisiert.
Der nächste Stop für die Post war eine Bucht, in der früher Boot gebaut wurden. Diese wurden mit der Zeit immer größer, so dass sie in Schräglage gebaut werden mussten, um genug Platz zu haben. Das Geschäft lief dann aber nicht mehr und man stieg um auf Reparaturen und das Ausschlachten von Schiffen. Die Reste, die nicht mehr zu gebrauchen waren, wurden lange Zeit einfach vor der Küste versenkt. Das macht man heute nicht mehr, aber mindestens ein Überbleibsel aus der Zeit war noch zu sehen.
Weiter ging es nach Forsyth Island. Hier wurde das Boot von einem Ehepaar erwartet, das hier Schafe und Lamas/Alpakas hält und nicht gerade preiswerte Unterkünfte anbietet.
Forsyth Island Lama/Alpaka? mit Schaf
Der nächste Halt führte nach Port Ligar. Hier wurde erst in Ruhe die Post ausgetauscht. Dann aber schien eine ganze Schar Mädchen einzufallen, die mit dem Postboot mitfahren wollten – so schien es. Das war ein lustiges Rennen der Mädchen, die alle ihre Freundin zum Boot bringen wollten. Teils Sockfuss ging’s zum Steg und nach ganz vielen Umarmungen schaffte sie ihr Boot dann doch noch.
In Pohoota wurden wir von dem Bewohner nicht wie bei den vorherigen mit Hund/ Hunden begrüßt, sondern mit Schwein.
Beim nächsten Halt waren es gleich zwei Schweine zur Begrüßung.
Schließlich ging es zurück nach Te Rawa und zu unserem Eis. Wir mussten hier nämlich alle von Bord (wahrscheinlich ein Absprache zwischen Postbootsgesellschaft und Restaurantbesitzer). Hier haben wir also brav das Eis gekauft, das wir am Morgen hierher gebracht hatten.
Damit wir nicht zu früh wieder zurückkommen (nur eine Vermutung) gab es einen weiteren Stop ohne Postzustellung an der Jacobs Bay mit aussteigen und ein wenig herumlaufen.
Einen lehrreichen Aufenthalt gab es dann noch bei einer der Muschelfarmen. Hier erzählte der Skipper, der selbst aus einer Muschelfarmerfamilie stammt, so einiges über die Muschel, das Muschelfarmen und ihre Bedeutung für die Region. Das war sehr gut gemacht u.a. mit selbstgebasteltem Anschauungsmaterial.
Am Abend kamen wir dann von einer sehr schönen Tour zurück nach Havelock.
Zum Abschluss unseres Aufenthaltes auf der Südinsel sind wir zum Abendessen ins Captain‘s Daugther. Es gab natürlich unter anderem Muschel und Fisch.
Captain‘s Daugther Fish and Chips Greenshell mussels